Gemeinsames Statement der Kreistagsfraktionen und des Landrats zur aktuellen Corona-Situation

„Seit fast zwei Jahren stehen wir durch die Pandemie ungeahnten
Herausforderungen und nie für möglich gehaltenen Einschränkungen des
täglichen Lebens gegenüber. Wir alle wollen unser altes Leben zurück, die oft
zitierten „Freiheiten“, und blenden dabei nur allzu gerne aus, dass wir uns trotz
allen Fortschritts und aller Technik in der größten Krise seit dem Zweiten
Weltkrieg befinden.

Die aktuelle Lage ist ernst. Die Inzidenz im Kreis Segeberg stellt seit ein paar
Wochen beinahe täglich neue Rekorde auf und bisher wissen wir nicht, welche
Auswirkungen es auf die Krankenhäuser, ja das Gesundheitswesen insgesamt,
haben wird, wenn die Ansteckungen mit der Omikron-Variante bei den durch
Vorerkrankungen und Alter besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen
ankommen und ob es uns gelingt, allen Erkrankten die bestmögliche Hilfe
angedeihen zu lassen, ohne das Gesundheitssystem zu überfordern.

Es ist müßig, in der aktuellen Situation zu diskutieren, wer welche
Entscheidungen vielleicht anders hätte treffen müssen. Auch bringen uns
Schuldzuweisungen nicht weiter. All diese Fragen müssen diskutiert werden,
wenn die Pandemie hinter uns liegt. Denn jetzt kommt es zunächst darauf an,
dass jede*r Einzelne einen Beitrag dazu leistet, die Pandemie mit ihren
Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in unserem Kreis, die
Beschäftigten im Gesundheitswesen, im Infektionsschutz der Kreisverwaltung, in
Schulen, Kitas und den Betrieben und Einrichtungen in den Griff zu bekommen.

Die Fraktionen des Kreistages sprechen einhellig Dank und Anerkennung dafür
aus, dass die Mitarbeiter*innen im Infektionsschutz des Kreises seit nunmehr
fast zwei Jahren unermüdlich und kompetent das fachlich Notwendige tun und die Fragen und Anliegen aus der Bevölkerung bearbeiten. Auch wenn der
Einzelne vielleicht nicht immer mit den getroffenen Entscheidungen
einverstanden ist und Anfragen nicht wie sonst üblich sofort bearbeitet werden
können: Niemand hat einen Grund, seine Frustration an den Mitarbeiter*innen
der Verwaltung auszulassen, die ihre Pflicht erfüllen.

Wir alle und nahezu jede Berufsbranche leiden unter der Pandemie. Während die
einen in Arbeit untergehen, hoffen andere, endlich bald wieder richtig loslegen zu
können. Wir möchten an dieser Stelle allen danken: fürs Durchhalten, fürs
Weitermachen, fürs Akzeptieren, fürs Nicht-Aufgeben.

Wir alle tragen in einer Situation wie dieser eine Verantwortung: für uns selbst,
aber auch für andere und die Gesellschaft. Mehr als 20.000 Segeberger*innen
haben sich bereits mit Corona infiziert und über 200 sind im Zusammenhang mit
der Pandemie verstorben. Zu viele! Und unser Mitgefühl gehört all jenen, die
einen Menschen verloren haben, der ihnen nahestand.

Vieles ist bereits gesagt, manche wollen und können es nicht mehr hören, aber
wir alle, die wir wieder ohne Einschränkungen leben möchten, sollten sich impfen
lassen und sich weiter an die Hygienemaßnahmen halten.

Lassen Sie uns zusammenhalten! Lassen Sie uns verhindern, dass ein Riss
unsere Gesellschaft durchzieht! Und setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass
noch mehr Menschen davon überzeugt werden, sich impfen zu lassen. Erst-,
Zweit- oder Auffrischungsimpfung: Jede Spritze zählt, schützt mehr als nur EIN
Leben und bringt uns dem Ende dieser Pandemie ein Stück näher. Und das ist
doch genau das, was wir uns alle so sehr wünschen.“

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